Direkt am Rhein gelegen, mit einer großen Terasse versehen, war der American Embassy Club zunächst als gesellschaftlicher Treffpunkt der amerikanischen Botschaftsangehörigen, die größtenteils in der Siedlung lebten, vorgesehen. So war der Club zunächst auch ausschliesslich amerikanischen Staatsbürgern und US-Botschaftsangehörigen zugänglich. Als Club-Mitglied wurde eine Jahresgebühr fällig, die zum Ende des Clubbetriebs in den 90er Jahren ca. 2.500DM betrug.
Der Club erfreute sich bei den Gästen großer Beliebtheit und wurde sehr gut besucht. In dem wechselnden Wochenprogramm wurden Events wie "Rock'n Roll night", "Thanksgiving-Dinner", "Bingo-Time", u.a. veranstaltet.
Nach und nach gesellten sich auch Diplomaten anderer Nationen, Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft unter die Gäste. Der Club wurde einer der "Hot Spots" der Bonner Republik. In den 60er und 70er Jahren entwickelte sich der Club immer mehr zum gesellschaftlichen Treffpunkt der Society der Bundehauptstadt Bonn. Es fanden viele Bälle und gesellschaftliche Events- insbesondere der Diplomaten und der in Bad Godesberg ansässigen Botschaftsangehörigen- im Club statt. Karten für den jährlich stattfindenden? Presseball waren besonder begehrt, gab es derer doch nur 300 und war die créme de la créme der Presse und des politisch- gesellschaftlichen Lebens vertreten.
Ein ganz besonderes Highlight in der Geschichte des American Embassy Clubs war der Empfang des damaligen, legendären US-Präsidenten John F. Kennedy am 24. Juni 1963. Zu dem von ihm veranstalteten Dinner konnte er Gäste aus Gesellschaft, Politik und Presse, sowie fast die gesamten deutsche Staatspitze begüßen. Erschinen waren u.a. Bundeskanzler Dr. Adenauer, Wirtschaftsminister Dr. Ludwig Erhard, Berlins regierender Oberbürgermeister Willy Brandt, Kardinal Joseph Frings, Bundespräsident Prof. Theodor Heuss, Dr. Rainer Barzel, Außenminister Dr. Walter Scheel und viele weitere.
Zwei Tage nach dem Empfang hielt John F. Kennedy seine berühmte Rede am Schöneberger Rathaus in Berlin, mit dem unvergessenen Satz "Ich bin ein Berliner". Fünf Monate später wurde er am 09. November 1963 in Dallas ermordet.
Ab den 70er Jahren besuchten noch weitere US-Präsidenten den US-Embassy Club. Dazu zählten u.a. Jimmy Carter, Harald Ford, Geroge Bush senior, Bill Clinton. Auch deutsche Bundeskanzler wie Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl waren gern und häufig gesehen Gäste im American Embassy Club.
Mit dem Umzug der Hauptsatdt nach Berlin verließen auch die Amerikaner Bonn und zogen in die neue US-Botschaft am Pariser Platz am Brandenburger Tor ein. 1999 schloss dann auch der American Embassy Club seine Pforten und steht seitdem leer.